Tanebria I - Das Pendel der Zeit 
 

Zur "Zeit" (was immer das auch sein mag) von Tanebria I hatten die Mönche des Tamielitenordens ein nicht zu verachtendes Problem. Ihr Kloster, welches nach äußerer Zeitrechnung mittlerweile auf der Boden der Provinz Pertian zu erscheinen pflegte, hopste zügellos durch die Zeit. Dies hatte zur Folge, daß das Kloster zwar immer am gleichen Ort, aber nur manchmal von außen her gesehen anwesend war.
Gelehrte sagten die nächste Ankunft des Klosters in der Gegenwart voraus, denn das Phänomen wurde schon seit Jahren interressiert beobachtet. Es sammelte sich also viel neugierigs, abenteuerlustiges und einfach nur buntes Volk an dem Ort, wo das Kloster auftauchen sollte und tatsächlich erschien es.
Da dieser "oszillofluktorische Zustand" des Klosters in göttlichem Sinne ordnungswidrig war, materialisierte sich ein Bote des Gottes Talamon garselbst und drohte allen anwesenden, es sei Ihr Problem, die göttliche Ordnung, daß gottgegebene Zeit überall gleichzeitig und gleich schnell stattfinde, bis zum Sonnentag wieder herzustellen oder Talamon selbst würde dieses Problem persönlich lösen und allen die Zeit entziehen, sodaß sie dann niemals gewesen seien. Spachs und ging.
Es galt somit nicht nur, ein wesentliches Rätsel der Zeit zu lösen sondern auch, das Kloster vor Dieben, Meuchlern und anderen habgierigen Gestalten zu schützen. Denn das in dem Kloster angesammelte Wissen über das Wesen der Zeit interessierte verständlicherweise nicht nur die Tamieliten, sondern verschiedene Mächte versuchten, sich des Wissens über das Wesen der Zeit zu bemächtigen. Doch der Kampf um das Wissen tobte nicht nur nach außen, sondern auch nach innen, denn der Geweihte Tamielit Samiel legte einen Wissensdurst an den Tag, der seinen religiösen Eifer doch sehr überstieg.
Daß nicht noch mehr Unglücke geschahen, lag neben Mut und Wachsamkeit der Versammelten wohl zum guten Teil schlichtweg am Wesen des Wissens selbst, das durch seine Mannigfaltigkeit, Tiefe und Komplexität sich unbefugter Zugriffsversuche entzog, indem es zwar reichlich geraubt wurde, sich dem Räuber aber meistens nicht erschloß.
All der zahlreichen Wirrnisse zum Trotz gelang es Reisenden und Mönchen das Kloster wieder fest in der Jetzt-Zeit Pertians zu verankern. Von fraglichem Glück allerdings war die Tatsache, das anschließend das nun wieder dauerhaft "isofluktorische" Kloster von den Bogenschützen des Barons Lothar des Löwen beschlagnahmt wurde.